Laut dem aktuellen Bericht des Internationalen Währungsfonds (IWF) soll das Wirtschaftswachstum Polens in den Jahren 2025–2026 durchschnittlich etwa 3 % pro Jahr betragen, wodurch unser Land seine Führungsposition beim Wachstum in Europa behaupten kann. Zum Vergleich: Das durchschnittliche prognostizierte Wachstum der Eurozone beträgt nur 1,5 Prozent, das durchschnittliche globale Wachstum etwa 3 Prozent.
In den Jahren 1995–2024 erzielte Polen ein beeindruckendes Wachstum des realen BIP um mehr als das Doppelte, gegenüber etwa 70 % in der gesamten Europäischen Union. Das bedeutet, dass sich die polnische Wirtschaft mehr als dreimal so schnell entwickelte wie der EU-Durchschnitt.
Globale Konjunkturabschwächung und neue Risikofaktoren
Das Jahr 2025 ist von hoher wirtschaftlicher Unsicherheit geprägt. Die Vereinigten Staaten haben eine Welle von Zollerhöhungen eingeführt, die zu den höchsten effektiven Zollsätzen seit hundert Jahren geführt haben. Obwohl diese Maßnahmen die Handelskosten erhöht haben, hat die Schwäche des Dollars die Auswirkungen dieser Maßnahmen auf die Preise in vielen Ländern, darunter auch in Polen, abgeschwächt.
Nach Angaben des IWF wird das globale Wirtschaftswachstum im Jahr 2025 3,2 % betragen und sich 2026 auf 3,1 % verlangsamen. Die Inflation soll hingegen auf 4,2 Prozent im Jahr 2025 und 3,7 Prozent im Jahr 2026 sinken. Vor diesem Hintergrund erscheint das Wirtschaftswachstum Polens als Beispiel für ein Gleichgewicht zwischen Dynamik und makroökonomischer Stabilität.
Polen widerstandsfähig gegenüber globalen Turbulenzen
Laut Analysen des IWF und des Polnischen Wirtschaftsinstituts ist Polen heute eine der widerstandsfähigsten Volkswirtschaften Mitteleuropas. Nach einer Verlangsamung auf 0,2 % im Jahr 2023 stieg das BIP im Jahr 2024 um 2,9 %, und diese Dynamik dürfte sich in den kommenden Jahren fortsetzen.
Die wichtigsten Faktoren, die das Wachstumstempo aufrechterhalten, sind:
- eine starke Binnennachfrage, die durch steigende Haushaltseinkommen gestützt wird,
- Infrastrukturinvestitionen, die aus EU-Mitteln kofinanziert werden,
- die Entwicklung des Technologie- und modernen Dienstleistungssektors
- sowie Exporte, die auf hochwertiger Industrie und modernen Lösungen basieren.
Warum Polen ausländische Investoren anzieht
Aus Sicht ausländischer Investoren basiert das Wirtschaftswachstum Polens nicht nur auf dem Konsum, sondern auch auf einer systematischen Steigerung der Produktivität und einer Diversifizierung der Wirtschaftsstruktur.
Die wichtigsten Vorteile des polnischen Marktes:
- ein stabiler Finanzsektor und eine geringe Exposition gegenüber externen Risiken,
- die Mitgliedschaft in der Europäischen Union, die den Zugang zum Binnenmarkt gewährleistet,
- qualifizierte Arbeitskräfte zu wettbewerbsfähigen Kosten,
- eine moderne Logistik- und Energieinfrastruktur,
- steigende Ausgaben für Forschung und Entwicklung (F&E) sowie staatliche Förderung von Innovationen.
Laut Berichten der OECD und EY ist Polen derzeit das beliebteste Ziel für ausländische Investitionen in Mittel- und Osteuropa und liegt damit vor der Tschechischen Republik und Ungarn.
Herausforderungen und weitere Entwicklungsrichtungen
Um die Führungsposition zu halten, müssen die Strukturreformen fortgesetzt werden. Die polnische Wirtschaft steht vor der Notwendigkeit,
- die Arbeitsproduktivität zu steigern
- die Energiewende hin zu erneuerbaren Energiequellen voranzutreiben
- die Verwaltung und den KMU-Sektor zu digitalisieren
- sowie das Humankapital in Richtung moderner technologischer Kompetenzen weiterzuentwickeln
Nach Angaben des IWF und der OECD könnte die Verwirklichung dieser Ziele das potenzielle Wachstum langfristig sogar auf etwa 3,5 % pro Jahr steigern.
Polens Wirtschaftswachstum – Wachstumsführer in unsicheren Zeiten
In einer Welt des verlangsamten Handels und des zunehmenden Protektionismus ist das Wirtschaftswachstum Polens eine positive Ausnahme in Europa. Dank einer stabilen makroökonomischen Politik, steigenden Investitionen und Widerstandsfähigkeit gegenüber externen Schocks behauptet Polen seine Position als einer der attraktivsten Investitionsmärkte in der Region.



