Laut den neuesten Daten des polnischen Statistikamtes (GUS) basiert der Außenhandel Polens weiterhin weitgehend auf die Zusammenarbeit mit Deutschland, das sowohl im Export als auch im Import unverändert der wichtigste Handelspartner bleibt. Im Zeitraum Januar bis April 2025 blieb der Warenaustausch zwischen unserem Land und unserem westlichen Nachbarn trotz geringfügiger Korrekturen in der Dynamik der Exporte und Importe auf einem sehr hohen Niveau.
Der Gesamtwert der Exporte Polens erreichte in diesem Zeitraum 118,9 Mrd. EUR, was einem Anstieg von 0,5 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht. Die Importe beliefen sich auf 121,7 Mrd. EUR und lagen um 6,3 % höher. Obwohl die Handelsbilanz insgesamt mit einem Defizit von 2,8 Mrd. EUR abschloss, erzielte Polen einen deutlichen Überschuss im Handel mit Deutschland in Höhe von 8,7 Mrd. EUR.
Exporte – Stabilisierung und deutliche Dominanz der EU-Märkte

Die Exporte nach Deutschland beliefen sich auf 32,1 Mrd. EUR, was einem Rückgang von 1,1 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht – dennoch machten sie fast ein Drittel des gesamten polnischen Exports aus. An zweiter Stelle lagen die übrigen Länder der Eurozone mit einem Gesamtumastz von 37,3 Mrd. EUR, der auf dem Niveau von 2024 blieb.
Detaillierte Ergebnisse zeigen leichte Rückgänge bei den Exporten nach Italien (−5,0 %) und Frankreich (−2,9 %), während für Spanien (+3,5 %) und die Slowakei (+7,2 %) Zuwächse zu verzeichnen waren. Deutlich verbessert haben sich auch die Exporte nach Großbritannien (+0,2 %) und in die Vereinigten Staaten (+9,1 %).
Bemerkenswert sind die anhaltend guten Beziehungen zu Mittel- und Osteuropa trotz eines allgemeinen Rückgangs der Exporte in diese Region (−8,2 %). Der Anstieg der Verkäufe in die Ukraine (+7,1 %) unterstreicht die anhaltende Bedeutung dieses Marktes für polnische Unternehmen.
Importe – dynamisches Wachstum, steigender Anteil Asiens
Die Importe aus Deutschland beliefen sich in den ersten vier Monaten des Jahres 2025 auf 23,4 Mrd. EUR, was einem Anstieg von 0,9 % gegenüber dem gleichen Zeitraum des Jahres 2024 entspricht. Trotz des Exportüberschusses gegenüber Deutschland bleibt das Land ein strategisch bedeutender Lieferant für Polen.
Unter den Ländern der Eurozone war ein Anstieg der Importe aus den Niederlanden (+5,2 %) und Spanien (+2,3 %) zu verzeichnen, während die Beziehungen zu Italien und Frankreich rückläufig waren. Besonders auffällig war der Anstieg der Importe aus Südkorea (+30,1 %) sowie aus China, das mit 18,2 Mrd. EUR (+18,4 %) weiterhin der zweitgrößte Importpartner Polens ist.
Außenhandelsbilanz – Überschuss gegenüber der EU, Defizit gegenüber Asien
Obwohl Polens gesamte Handelsbilanz im betrachteten Zeitraum negativ war, erzielte unser Land einen Überschuss im Handel mit den meisten entwickelten Ländern – sowohl innerhalb als auch außerhalb der EU.
Die größten Überschüsse wurden im Handel mit den Ländern der Eurozone (9,6 Mrd. EUR) und mit Deutschland (8,7 Mrd. EUR) verzeichnet. Dagegen bleiben die Handelsbeziehungen mit China und anderen Entwicklungsländern eine Herausforderung – steigende Importe aus Asien bei gleichzeitig niedrigen Exporten in diese Regionen vertiefen das Defizit systematisch.
Was bedeutet das für die Wirtschaft?
Die Daten des polnischen Statistikamtes zeigen eindeutig: Trotz der unterschiedlichen wirtschaftlichen Lage in Europa bleibt Deutschland Polens wichtigster und zugleich stabiler Handelspartner. Für deutsche Unternehmen bedeutet das: Die Zusammenarbeit mit polnischen Geschäftspartnern bleibt attraktiv – gleichzeitig lohnt es sich, die Entwicklungen in asiatischen Märkten genau zu beobachten.
Vor dem Hintergrund der globalen Konjunktur könnte die wachsende Bedeutung der USA und Südkoreas in der Import- und Exportstruktur auch auf die Notwendigkeit einer Diversifizierung der Handels- und Logistikrichtungen hindeuten.
Fazit – Polens Außenhandel 2025 und Entwicklungsperspektiven
Der Außenhandel Polens bleibt 2025 trotz geopolitischer Herausforderungen und Veränderungen auf den Weltmärkten relativ stabil. Der Überschuss im Handel mit Deutschland und anderen EU-Staaten belegt die starke wirtschaftliche Integration Polens in die Europäische Union. Der Anstieg der Importe aus Asien und den USA bestätigt hingegen den globalen Charakter des polnischen Handels und die Notwendigkeit eines strategischen Ansatzes für die Expansionsrichtungen.
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